top of page
AutorenbildKerstin Tscherpel

Wie Indien meine Gewohnheiten geändert hat


Wenn ich jetzt nach neun Monaten meine Gewohnheiten in Indien mit denen in Deutschland abgleiche, stelle ich doch große Unterschiede fest:


  • Ich weiß noch wie wir letztes Jahr im Juli/August versucht haben, Bettdecken mit Überzug zu kaufen. Das war wirklich schwierig. Damals war es für mich undenkbar ohne Bettdecke zu schlafen. Jetzt finde ich das angenehm und verstehe sehr gut, warum es hier in Indien nicht üblich ist und daher in den Bettwäschesets standardmäßig nur Laken und Kopfkissenbezüge drin sind. Ich mache nachts die Klimaanlage aus und lasse den Ventilator nur auf niedrigster Stufe laufen, so ist es so warm, dass man am angenehmsten ohne Decke schläft.

  • Morgens bin ich jetzt auf Chai-Tee umgestiegen und habe meine langjährige morgendliche Kaffeegewohnheit aufgegeben. Durch den Kaffee schwitzt man noch mehr, als man das hier ohnehin schon tut. Außerdem habe ich festgestellt, dass mir der Chai-Tee besser bekommt.

  • Auf Schokolade hat man bei der Hitze auch nicht wirklich Lust. Die Schokoladenqualität leidet auch unter der Hitze und im Kühlschrank ist es zu kalt. Stattdessen geniesst man hier frisches Obst und Gemüse. Besonders gekühlte Wassermelone ist richtig lecker. Das werte ich auch als positive Entwicklung für meine Gesundheit.

  • Mittags macht man es am besten den Indern nach, die ein Schläfchen halten, weil es einfach viel zu heiß ist, um sich zu bewegen. Nur bevorzuge ich dafür mein Bett. Die Inder sieht man an den unmöglichsten Orten schlafen. Egal ob im Tuk Tuk oder auf der Bank oder sogar einfach auf dem Gehweg.

  • Weil unsere Wohnung immer so schön geputzt ist - Dank unserer Putzfrau - ist es richtig angenehm, bei den Temperaturen auf dem kühlen Marmor Barfuß zu laufen. In Deutschland habe ich das nicht so oft gemacht. Vor allem natürlich wegen der Temperaturen, die die meiste Zeit im Jahr viel zu kalt sind. Aber unser Boden war auch lange nicht so sauber, wie hier, wegen der nicht vorhandenen Putzfrau und dem Hund und der Katze.

  • Eine negative Veränderung gibt es auch. Durch den Luxus des Fahrstuhls und des Fahrers laufe ich viel weniger. Nach meiner Gesundheitsapp gehe ich hier in Indien nur noch die Hälfte von dem, was ich in Deutschland an Strecke zurückgelegt habe. Meine körperliche Fitness leidet darunter auch beträchtlich. Daher habe ich mir jetzt vorgenommen, öfter die Treppe zu benutzen und regelmäßig Yoga zu praktizieren.


Somit habe ich mich gut an die indischen Lebensbedingungen angepasst und muss jetzt nur noch den Fitnessaspekt in den Griff bekommen. Der war in Deutschland aber auch schon Thema. Ein Grund für die Anschaffung unseres Hundes war, dass man dann regelmäßig raus und spazieren muss. Das vermisse ich. Sowohl unseren Hund als auch das Spazieren im kühlen Buchenwald. Man kann eben nicht alles haben. Unserem Hund wäre es hier viel zu heiß und Spazierengehen in der Natur kann man hier auch nicht. Höchstens im Park. Also musste ich mir eine andere motivierende Lösung überlegen. Daher habe ich jetzt mit meiner Freundin und Yogalehrerin verbindliche Einzelsessions terminiert. So werde ich mich hoffentlich zur Bewegung aufraffen und nicht der Faulheit erliegen. Morgen um 10:00 Uhr geht es los. Ich freu mich schon.





37 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


Beitrag: Fotos
Beitrag: Pro Gallery
bottom of page